Pressemitteilung

zur 24. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Audiologie (DGA)

vom 14. – 17. September in Erfurt

Die 24. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Audiologie (DGA) fand in Zusammenarbeit mit der Arbeitsgemeinschaft Deutschsprachiger Audiologen, Neurootologen und Otologen (ADANO), dem Helios Klinikum Erfurt und der Universität Erfurt vom 14.-17. September 2022 nach Absagen, Verschiebungen und Online-Tagungen endlich wieder in Präsenz statt. In der bezaubernden Blumenstadt Erfurt trafen sich auf Einladung des Tagungspräsidenten Dr. Izet Baljić und seinem Team Audiolog*innen aus Forschung, Entwicklung, Lehre sowie klinischer und pädagogischer Praxis. Das diesjährige Leitthema „Qualität und Quantität in der Audiologie“ wurde in zahlreichen Vortragssitzungen, Tutorials, und Plenarvorträgen unter Mitwirkung namhafter Expert*innen aus unterschiedlichen Blickwinkeln beleuchtet und eingehend diskutiert. Sie alle eint das Bemühen, eine qualitätsgesicherte Diagnose, Therapie und Rehabilitation hörgeschädigter Menschen in jedem Lebensalter sicherzustellen. So lassen sich die zahlreichen Benachteiligungen verhindern, die durch zu spät erkannte oder nur unzureichend behandelte Hör- und Kommunikationsstörungen entstehen.

Mit 526 Tagungsteilnehmer*innen und über 200 wissenschaftlichen Beiträgen war die diesjährige Jahrestagung nach langer Zeit der coronabedingten Abstinenz eine überaus erfolgreiche und lang ersehnte Veranstaltung.

Im Rahmen der Eröffnung der DGA-Tagung wurden mehrere renommierte Preise vergeben. Der Meyer-zum-Gottesberge-Preis für hervorragende Leistungen auf dem Gebiet der Hörforschung für die Jahre 2021 und 2022 ging an PD Dr. Tobias Weißgerber (Goethe-Universität Frankfurt, Universitätsklinikum, KHNO/Schwerpunkt Audiologische Akustik) und Dr. Anna Warzybok (Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, Department für Medizinische Physik). Herr Weißgerber erhielt den Preis für seine Habilitationsschrift mit dem Titel „Vom Hörrohr zum Cochlea-Implantat – Audiologie in der Welt der modernen digitalen Signalverarbeitung“. Er beschäftigte sich in seiner wissenschaftliche Arbeit u.a. mit den Hörleistungen von CI-Nutzern mit elektrisch-akustischer Stimulation in simulierten akustischen Umgebungen und untersuchte, inwieweit unter Laborbedingungen wirkungsvoll arbeitende Richtmikrofonsysteme in realistischen Hörumgebungen tatsächlich zu einer Verbesserung des Sprachverstehens führen können. Frau Warzybok wurde für ihre Beiträge zur Internationalisierung der Sprachaudiometrie, zur Modellierung von gestörten Hörleistungen und zum binauralen (zweiohrigen) Hören gewürdigt. Dabei vereinigt sie als Nachwuchsgruppenleiterin in einzigartiger Weise Aspekte der Physik, Neurobiologie, Psychologie, Sprachwissenschaft und klinischer Audiologie, die in zahlreichen Projekten mit internationalen Kooperationspartnern und im Exzellenzcluster Hearing4all zur Anwendung kommen.

Prof. Dr. Sebastian Hoth (Heidelberg) wurde aufgrund seiner besonderen Verdienste in der Audiologie zum Ehrenmitglied der DGA ernannt. Er ist einem weiten Audiologenkreis nicht nur als Autor hochrangiger Publikationen und anschaulicher Bücher bekannt. Als Schriftleiter der Zeitschrift für Audiologie und wissenschaftlicher Leiter des Kolloquiums der KIND-Hörstiftung hat er sich überragend engagiert und wesentliche Beiträge für die DGA und das Fachgebiet der Audiologie geleistet.

Im Rahmen des Gesellschaftsabends wurde der mit 500 Euro dotierte Preis für den besten Vortrag im Junior-Symposium an Saskia Ibelings von der Jade Hochschule in Oldenburg vergeben. In ihrem Promotionsprojekt untersucht sie die Einsetzbarkeit von synthetischer Sprache in der Sprachaudiometrie.

Den Abschluss der überaus erfolgreichen Jahrestagung bildete die Vergabe der drei mit insgesamt 600 Euro dotierten Posterpreise während der Verabschiedungsveranstaltung. Die Preise wurden an Dinh Nam Pham von der Universitätsmedizin in Halle (Saale), Sarah Buchholz vom Universitätsklinikum Freiburg und Andrea Decker von der Jade Hochschule in Oldenburg vergeben. Die Poster-Preisträger wurden gemeinsam von allen Tagungsteilnehmer*innen und einer Expertenjury ermittelt. Die Poster zeichneten sich durch besonders interessante und anschauliche Darstellungen innovativer audiologischer Themenstellungen aus.

Die Tagungs-Teilnehmer*innen machten sich mit neuen persönlichen Kontakten und fachlichen Inspirationen auf den Heimweg und freuen sich auf die nächste Jahrestagung der Fachgesellschaft, die vom 1.-4. März 2023 in Köln stattfinden wird.